Was ist die Ursache für periimplantäre Krankheiten?
Zahnimplantate sind Befestigungen aus Titan, die für den Ersatz fehlender Zähne verwendet werden. Sie haben die besondere Eigenschaft, durch einen als „Osseointegration“ bezeichneten Prozess eine Verbindung mit dem Knochen einzugehen. Im Gegensatz dazu sind die natürlichen Zähne durch das parodontale Ligament (Band) mit dem Knochen verbunden.
Periimplantäre Krankheiten werden in periimplantäre Mukositis und Periimplantitis aufgeteilt.
Die periimplantäre Mukositis ist eine multifaktorielle, durch die Ansammlung von Biofilm ausgelöste Krankheit. Dabei entzündet sich die periimplantäre Schleimhaut, ohne dass es zu einer Zerstörung des Haltegewebes des Implantats kommt. Wie bei der Gingivitis sind auch hier die Hauptanzeichen Entzündung, Rötung und Zahnfleischbluten. Ca. 80 % aller Personen, die Zahnimplantate tragen, erkranken an periimplantärer Mukositis.
Auch die Periimplantitis ist eine multifaktorielle, durch die Ansammlung von Biofilm ausgelöste Krankheit. Sie geht mit einer Entzündung der periimplantären Schleimhaut sowie außerdem mit der Zerstörung des Haltegewebes des Implantats einher. Dies kann dazu führen, dass das Implantat seinen Halt verliert und ausfällt. Diese Krankheit betrifft ca. 30 % aller Personen, die Zahnimplantate tragen.
Wie bei allen Krankheiten des Zahnhalteapparats liegt auch die Ursache von periimplantären Erkrankungen im Biofilm, der sich bei mangelnder Mundhygiene vor allem im Interdentalbereich und im periimplantären Zahnfleisch ansammelt. Der Biofilm dringt in die periimplantäre Schleimhaut ein, was eine Entzündungsreaktion in diesem Bereich hervorruft (periimplantäre Mukositis). Mit der Zeit reift der Biofilm, wobei sich neue, noch pathogenere Bakterienstämme ansiedeln können, die auch das Haltegewebe des Implantats zerstören. In diesem Fall besteht – im Gegensatz zu den Erkrankungen des Zahnhalteapparats – kein parodontales Ligament (Band), was ein Fortschreiten der Krankheit erleichtert.
